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5. Februar 2019

Blick auf Herausforderungen der Zukunft bei ab-data

Dr. Markus Bremkamp gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Unternehmens.

ab-data Geschäftsführer Dr. Markus Bremkamp gibt einen Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft seines Unternehmens.

„2018 war ein Jahr mit wichtigen Weichenstellungen für die ab-data!“ resümiert Dr. Bremkamp Anfang 2019 im großen Interview mit der Redaktion dieser Seite. Der geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens gibt dabei einen Einblick in Hintergründe und zeigt Strategien für die Herausforderungen der Zukunft des Unternehmens auf.

Ein Rückblick auf 2018

Redaktion: Herr Bremkamp, im letzten Jahr haben Sie die Firmenanteile der Familie Beer an der ab-data übernommen. Sie sind nun alleiniger Gesellschafter des Unternehmens. War dies eine richtige Entscheidung?

Bremkamp: Ob es eine richtige Entscheidung war, kann ich heute noch nicht sagen. Nach dem leider viel zu frühen Tod meines geschätzten Kompagnons Jochen Beer im Jahr 2016 war es auf jeden Fall eine wichtige Entscheidung für das Unternehmen.

Redaktion: Warum wichtig?

Bremkamp: Unklare oder wechselnde Gesellschafterverhältnisse sind nie gut für ein Unternehmen. Sie sorgen für Unsicherheit bei Belegschaft, Partnern und Kunden. Gerade der kommunale Markt erwartet Stetigkeit und langfristige Planungssicherheit. Was passiert, wenn die ausbleiben, erfährt der kommunale Markt derzeit an vielen anderen Ecken.

Redaktion: Bis zum Übergang der Anteile an Sie vergingen zwei Jahre. Warum haben die Verhandlungen so lange gedauert?

Bremkamp: Die Klärung der Erbschaftsverhältnisse war sehr kompliziert. Auf Basis vertrauensvoller und ergebnisoffener Gespräche haben wir Gesellschafter jedoch immer das unternehmerische Wohl von Belegschaft und Kunden der ab-data im Auge gehabt. Die Gespräche liefen unaufgeregt und still im Hintergrund ab. Dafür bin ich den beiden Erbinnen sehr dankbar. Deren beruflichen und familiären Gegebenheiten haben schließlich dazu geführt, dass wir uns gemeinsam für eine Bündelung der Unternehmensanteile in einer Hand entschieden haben.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Redaktion: Was heißt das für die weitere Entwicklung der ab-data?

Bremkamp: Wir sind jetzt wie wohl kein zweiter Anbieter im Markt unabhängig und frei in unseren Entscheidungen. Wir können schnell auf dynamische Marktveränderungen reagieren. Wir bieten leistungsstarke, hochfunktionale und zuverlässig arbeitende Produkte auf weltweit führenden Technologien an. Und unsere wohl größte Stärke: Dank erfolgreicher Personal- und Personalentwicklungspolitik haben wir in den letzten Jahren ein vergleichsweise junges, hungriges Team mit vielen innovativen Ideen auf- und ausgebaut. Da können und wollen wir was draus machen.

Redaktion: Was haben Sie vor?

Bremkamp: Die Herausforderungen der Zukunft lauten Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Open Data, Mobilität und Datenschutz. Hier sind wir bereits heute gut aufgestellt. Zu allen Bereichen haben wir mit Produkten wie ECM-Erweiterungen, Web KomPASS, ELKO oder unseren diversen Apps bereits erfolgreich Produkte und Lösungen in den Markt eingeführt. Wir wollen aber noch besser werden.

Redaktion: Was heißt das konkret?

Bremkamp: Wir waren der erste Anbieter einer webbasierten Finanzsoftware im Markt. Das war damals sehr mutig und innovativ. Aber eben auch wegweisend, wenn man sieht, welche Marktbegleiter jetzt – also über 10 Jahre später – nun auch noch erst auf Web- und Apptechnologien umstellen. Bei aller Bestätigung darüber dürfen wir aber auch nicht übersehen, dass die heutigen Entwicklungstechnologien bereits schon wieder einiges mehr an Möglichkeiten bieten. Die Lösungen, die also heute neu auf den Markt kommen, sehen an manchen Stellen schicker aus. Hier müssen und wollen wir auf- und wieder überholen.

Die Umsetzung des Projektes

Redaktion: Wie stellen Sie sich das vor?

Bremkamp: Unsere frühe Innovationsführerschaft bei Web und Apps basierte auf einer exklusiven Fokussierung des führenden Technologiestandards Oracle. Hier werden wir uns zukünftig breiter aufstellen, weil sich die Markterfordernisse geändert haben. Dies  beinhaltet z.B. das alternative Angebot neuer Datenbanken neben Oracle. Aber auch den Umstieg auf neuere Entwicklunsplattformen wie BIRT und reines Java statt Forms, Reports und ADF.

Redaktion: ab-data ist bereits seit Jahrzehnten strategischer Oracle-Partner. Ist das also nun das Ende von Oracle im Hause ab-data?

Bremkamp: Nein, sicher nicht. Aber wir müssen festhalten, dass die strategische Geschäftspolitik und auch die Administration im Hause Oracle in den letzten Jahren nur noch bedingt unseren Vorstellungen entsprachen. Das ändert wiederum aber nichts an der Leistungsstärke der Produkte, denn die Oracle-Technologien sind nach wie vor top. Ohne Java dürfte zudem kaum eine Applikation im Markt laufen – auch nicht im Kommunalmarkt. Java aber ist Oracle – es kommt also niemand ohne Oracle aus. Zudem wird es in Zeiten von Cloud und Managed Services immer unwichtiger, welche Technologien eine Applikation nutzt – vorausgesetzt sie funktionieren zuverlässig. Und das tut Oracle nach wie vor exzellent.

Der konkrete Zeitplan für das Projekt

Redaktion: Sie stellen also eine neue Softwaregeneration des ab-data Finanzwesesens in Aussicht. Das wäre dann die fünfte Generation in über 40 Jahren ab-data. Wann dürfen Kunden und Interessenten mit der Auslieferung rechnen?

Bremkamp: Wie auch bei der Gesellschafterfrage ist uns auch hier Kontinuität wichtig.  Wir verstehen unsere dann 5. Softwaregeneration eher als Relaunch denn als komplette Neuentwicklung. Im Zuge der Umstellung werden wir Unnötiges wie Dead Code entfernen, Sinnvolles wie bewährtes Tagesgeschäft weitgehend migrieren und Neues wie funktionale Erweiterungen integrieren. Die Auslieferung erfolgt nicht als Big Bang, sondern sukzessive mit jedem Jahresupdate. Das ist vielleicht nicht so spektakulär, hat aber den großen Vorteil, dass kein Kunde wegen der zu erwartenden großen Nachfrage unter Umständen jahrelang auf Installation und Schulung der neuen Version warten muss. Weitere positive Nebeneffekte: Wir minimieren Ausfallzeiten sowie auch Lizenzkosten, weil die Auslieferung kontinuierlich im Rahmen von Wartung und Pflege erfolgt.

Redaktion: Jetzt sind Sie uns trotzdem die Antwort schuldig geblieben, wann und wie die Umsetzung erfolgt.

Bremkamp: Die Entwicklung einer neuen Finanzsoftwaregeneration ist aufwändig. Aber wir haben Erfahrung bei ab-data, immerhin ist das nun bereits unsere 5. Generation. Wir gehen von einer Entwicklungszeit für das Gesamtprojekt von sechs bis acht Jahren aus. Mit unseren ersten Planungen haben wir bereits vor gut drei Jahren begonnen. Vor zwei Jahren konnten wir eine fünfköpfige F&E-Abteilung zur Planung des Projektes erfoglreich implementieren. Der von ihr erarbeitete Projektplan wurde Mitte 2018 angenommen, danach mit der Beseitigung von Dead Code begonnen sowie ein externes Unternehmen zur professionellen Migrationsbegleitung und -unterstützung beauftragt. Spätestens zum Jahres-Update 2020 werden wir erste konkrete Ergebnisse unserer neuen Generation ausliefern.

Redaktion: Wir wünschen viel Erfolg bei der Umsetzung.

Bremkamp: Herzlichen Dank!

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