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20. Februar 2020

Geschäftsführer gibt Einblicke zum VOIS|Finanzwesen

ab-data Geschäftsführer Dr. Markus Bremkamp gewährt Einblicke in die VOIS-Strategie seines Hauses.

ab-data Geschäftsführer Dr. Markus Bremkamp gewährt Einblicke in die Strategie seines Hauses zur Entwicklung des VOIS|Finanzwesen.

Ende Januar 2020 veröffentlichten die Unternehmen HSH und ab-data eine gemeinsame Pressemitteilung. Darin teilten sie mit, dass ab-data ab sofort die nächste Generation seiner Finanzsoftware auf der Plattform VOIS des Partners HSH entwickelt. Damit wird die Zusammenarbeit der beiden Häuser, die bisher bereits im Systemhausgeschäft der ab-data im Meldewesen zusammen arbeiteten, auf eine neue Ebene gehoben. ab-data Geschäftsführer Dr. Markus Bremkamp gibt im ersten Teil seines Interviews mit unserer Redaktion Einblicke in das Zustandekommen sowie die Ziele des gemeinsamen Projektes VOIS|Finanzwesen. Im später veröffentlichten zweiten Teil des Interviews folgen Ausblicke auf die konkrete Umsetzung des Vorhabens.

…über die Strategie zum VOIS|Finanzwesen

Redaktion: Vor einigen Wochen gaben Sie bekannt, dass ab-data die nächste Generation seiner Finanzsoftware auf dem Framework seines Systemhauspartners HSH entwickeln wird. Dabei tun sich viele IT-Firmen mit der kompletten Neuentwicklung großer Softwarelösungen derzeit ziemlich schwer. Woher nehmen Sie den Mut?

Bremkamp: Jedes IT-Unternehmen hat seine Strategien. Wir sind bis dato gut damit gefahren ca. alle 10 Jahre eine neue Softwaregeneration auf den Markt zu bringen. 2026 werden wir unser 50-jähriges Unternehmensjubiläum feiern – Zeit also für unsere fünfte Softwaregeneration.

Redaktion: Das hört sich nach einem langfristigen Plan an?

Bremkamp: Ja, wir haben jahrelang darauf hingearbeitet – nicht nur personalpolitisch mit gezielten Einstellungen bzw. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Sondern auch technisch: Unsere F&E-Abteilung begann bereits vor vier Jahren mit der Entwicklung eines plattformunabhängigen, prozessorientierten und digitalen Konzeptes. Vor zwei Jahren starteten wir mit der Umsetzung unserer Reports-Strategie von Oracle auf das Open-Source-Produkt BIRT der Eclipse Community. Danach entwickelten wir drei alternative Konzepte für die Forms-Ablösung. VOIS war eines davon, das wir zudem durch unser Systemhausgeschäft im Meldewesen bereits über Jahre hinweg kennenlernen und analysieren durften. Vor einem Jahr fragten wir dann bei HSH wegen einer möglichen Zusammenarbeit im Finanzwesen nach.

…über die Entscheidungsfindung

Redaktion: Und dann dauerte es ein Jahr bis zur Entscheidung?

Bremkamp: Ja, das war in der Tat ein langer, letztlich aber notwendiger Weg. Nicht nur für uns, sondern auch für HSH. Wir brachten einige neue Anforderungen wie z.B. BIRT und Workflow mit. Hierfür haben wir gemeinsam mit HSH Konzepte zur Integration entwickeln müssen. HSH suchte parallel nach strategischer Ausrichtung mit vorhandenen VOIS-Partnern, möglichen Investoren und auch Marktbegleitern, die ebenfalls Interesse an einer VOIS-Entwicklung ihrer Finanzsoftware hatten. Nun haben alle Marktteilnehmer mit der Vertragsunterzeichnung zugunsten von ab-data Klarheit. Wir freuen uns, dass unser Business-Plan für die von uns unter den drei bestehenden Alternativen favorisierte VOIS-Realisation zum Zuge gekommen ist.

Redaktion: Womit wir wieder bei der Eingangsfrage sind, warum Sie sich für VOIS als Plattform entschieden haben?

Bremkamp: Wir haben einen klaren Plan wo wir in 10 Jahren stehen wollen. Dabei glauben wir für unseren Markt auch zukünftig an den Mittelstand – sowohl auf Anbieter- als auch auf Nachfrageseite. Dazu haben wir mit unserer familieninternen Unternehmensnachfolge zunächst Planungs- und Investitionssicherheit geschaffen. Und dann haben wir passend dazu einen starken Partner gesucht, der mit praxisnahen Lösungen flexibel auf die spezifischen Bedürfnisse deutscher Kommunen Antworten wird finden können. Und da ist – trotz der damit verbundenen Abhängigkeit – HSH mit VOIS der richtige Partner für uns.

…über neue Abhängigkeiten

Redaktion: Aber Sie sprachen auch von einer Abhängigkeit zu HSH…

Bremkamp: Natürlich gibt es die. So wie wir diese Aufgabe insgesamt auch mit großem Respekt angehen. Wenn wir aber einen Gegenpol zu immer größer werdenden, teilweise sogar bereits international aufgestellten Konzernen auf Anbieterseite bilden wollen, stellt das rein auf den deutschen Markt ausgerichtete VOIS-Partnerkonstrukt als eine Art genossenschaftliche Lösung für uns die bestmögliche Abhängigkeitsform dar. Und wenn wir am Ende gemeinsam in VOIS intelligente Lösungen für OZG, E-Akte, Workflow und Digitalisierung anbieten, die unsere Kunden glücklich machen, ist der Preis dieser Abhängigkeit hinnehmbar. Mir ist aber sehr wohl bewusst, dass man hier auch zu einer anderen Schlussfolgerung kommen könnte und darf.

Redaktion: Nun sind ein paar Wochen seit der ersten Pressemitteilung vergangen. Wie fiel die erste Resonanz aus?

Bremkamp: Neben ein paar kritischen und zweifelnden Stimmen, die wir übrigens sehr ernst nehmen, fiel die Resonanz überwiegend positiv aus. Dies gilt sowohl für unsere Kunden und Interessenten als auch für unsere strategischen Partner. Am meisten hat uns jedoch die Resonanz unserer Belegschaft auf die Zusammenarbeit gefreut. Mit Verkündung der Nachricht auf unserer letzten Betriebsversammlung brach spontaner Jubel aus. Unser Team ist heiß auf das neue Projekt VOIS|Finanzwesen. Es begreift die neue Entwicklung als Chance, diese zu „ihrem Kind“ machen zu dürfen. Das ist toll! Hier zahlt sich scheinbar aus, dass wir lange und gezielt-strategisch auf dieses Ergebnis hingearbeitet haben.

Anmerkung: Der zweite Teil des Interviews wird an dieser Stelle später fortgesetzt.

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